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DGL - 40 Jahre für unsere Gewässer
Binnengewässer

Aktuelles

2022
Höhepunkt der AK-Arbeit bildete 2022 die alljährliche Tauchexkursion. Die vom AK-Tauchen im Anschluss an die DGL-Jahrestagung in Konstanz organisierte Tauchexkursion führte, naheliegend, in den Bodensee. Dank der Unterstützung durch die Uni Konstanz (Prof. Dr. Lutz Beck, Prof. Dr. David Schleheck, Martin Wolf) konnten u. a. einige Tauchplätze der Exkursion von 2008 erneut angetaucht werden. Schon beim nahe der limnologischen Station gelegenen Fischreis (Totholzstruktur/künstlicher Laich- und Hegeplatz für Fische) war eine massive Veränderung des Bewuchses zu erkennen.

Das Fischreis war vollständig mit Quagga-Muscheln (Dreissena rostriformis) besetzt. Die Besiedlungsdichte war in dieser massiven, für Dreissena polymorpha bisher nicht beobachteten Dichte, auch an anderen Stellen zu beobachten. Nicht nur, dass, für Dreissena polymorpha untypisch, auch Weichsubstrat besiedelt wurde, war auffällig, dass nicht nur vereinzelt kleine Jungmuscheln an submersen Makrophyten siedelten (kein ungewöhnliches Bild für D. polymorpha) sondern hier ganze Pflanzenteppiche submerser Makrophyten aller Arten von Dreissena rostriformis vollständig und flächendeckend überwuchert und letztendlich auf den Gewässergrund gepresst wurden. Offenbar ist Dreissena rostriformis so mobil, dass sie sogar Kamberkrebse (Faxonius limosus) besiedeln kann. Die im Bodensee beobachtete Besiedlungsdichte konnte von den AK-Mitgliedern für andere Gewässer (noch) nicht beobachtet werden.

Neben der (Foto-)Dokumentation von Makrozoobenthos-Organismen gilt ein besonderes Interesse immer der stichprobenartigen Erfassung von submersen Makrophyten an den jeweiligen Tauchspot.


Zur Intensivierung der AK-Arbeit wurden bereits im zurückliegenden Jahr Onlinetreffen eingeführt. Im Januar 2023 lagen die Schwerpunkte des Onlinetreffs in der Nachbesprechung der Bodensee-Exkursion und in Informationen zu Entwicklungen zur Harmonisierung von Rechtsvorschriften zum wissenschaftlichen Tauchen auf EU-Ebene (Prof. Dr. Ralph Otto Schill).

Im März 2023 hat ein Bestimmungskurs stattgefunden. Vielen Dank an Ellen Kiel, die den Kurs geleitet hat, an ihre Mitarbeiterin, die Universität Oldenburg sowie die DGL, die den Kurs unterstützt hat.

Weiterhin sind online-Zusammenkünfte geplant und die Vorbereitungen für die Tauchexkursion im Rahmen der Jahrestagung 2023 in Köln nehmen Gestalt an.

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2021
Anlässlich der Jahrestagung der DGL 2021 in Leipzig waren ausgewählte Gewässer des Leipziger Seenlandes Ziel der vom AK-Tauchen organisierten Tauchexkursion. Alle untersuchten Gewässer waren Tagebaugewässer unterschiedlichen Alters. Neben einem Steinbruch (Ammelshain) wurde die Braunkohletagebaugewässer im Süden Leipzigs Cospudener See, Kulkwitzer See, Zwenkauer See sowie der nördlich von Leipzig gelegene Schladitzer See betaucht. Die insgesamt sechs Teilnehmer:innen dokumentierten in mehreren Gruppen aus Sporttauchern:innen und Limnolog:innen Flora und Fauna sowie die Gewässerstruktur. Alle Braunkohlefolgewässer bis auf den mit 7 Jahren sehr jungen Zwenkauer See wiesen geschlossene, artenreiche Bestände bis in großen Tiefen von submersen Makrophyten und Characeengrundrasen auf. Trotz des geringen Flächenangebots waren die besiedelbaren Flachwasserbereiche des Steinbruchs Ammelshain dicht mit Myriophyllum heterophyllum bestanden. Aus den botanischen Erhebungen lassen sich folgende naturschutzfachlichen Bewertungen für den Lebensraumtyp 3140 ableiten, der Cospudener See, Kulkwitzer See und der Schladitzer See wiesen einen sehr guten Erhaltungszustand (A) auf. Der Zwenkauer See konnte nur mit einem schlechten Erhaltungszustand (C) bewertet werden.

Ebenso wurde in allen Gewässern (außer dem Zwenkauer See) eine hohe Fischdichte beobachtet. Makrozoobenthos, abgesehen von der omnipräsente Dreissena polymorpha war rar. Wie auch im vergangenen Jahr im Geiseltalsee konnten beim Nachttauchgang im Cospudener See im Freiwasser Larven der Familie Baetidae (Ephemeroptera) beobachtet werden.

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2020
Der AK-Tauchen hat einen aktuellen Bericht zu seinen Aktivitäten vorgelegt.

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2019
Seit der Gründung des AK-Tauchen 2003 wird jedes Jahr eine Tauchexkursion durchgeführt:

Auch 2019 wurde wieder eine Tauchexkursion im (weiteren) Umkreis des Tagungsorts der Jahrestagung der DGL in Münster organisiert. 13 Teilnehmer (davon 11 DGL-Mitglieder) nahmen an der Tauchexkursion im Großraum Wesel teil. Betaucht wurden der Auesee (Wesel), Goch I+III (Goch), der Nord- und Südsee (Xanten) und das Reeser Meer (Rees).

Damit stellt sich der AK-Tauchen in der Limnologie als vitaler, aktiver und wachsender Arbeitskreis dar. Die Zahl der „Mitglieder“, DGL-Mitglieder und aktive Taucher, die am wissenschaftlichen Austausch mit den Fachkollegen interessiert sind, beläuft sich derzeit auf etwa 36 Persone