Nach einem erfüllten, der wissenschaftlichen Arbeit in der Gewässerökologie gewidmetem Leben, verstarb am 28.2.25 Erik Mauch. Geboren 1934 in Mannheim wuchs er als Kind in den Kriegsjahren im Schwarzwald auf.
Nach dem Abitur begann er sein Zoologie-Studium mit den Nebenfächern Geologie und Theologie an der Universität Frankfurt. Das Studium finanzierte er sich u. a. beim Eisenbahnbau. Die 1961 abgeschlossene Dissertation befasste sich mit dem Makrozoobenthos der Mosel vor deren Aufstau, die er 20 Jahre später nochmals im ausgebauten Zustand untersuchte.
Die erste wissenschaftliche Anstellung erfolgte als Biologe bei der BfG zur Untersuchung des Sauerstoffproduktionspotentials der Donau. Seine anschließende Tätigkeit auf dem Fischereiforschungsschiff Anton-Dohrn in Cuxhafen verband ihn aber auch mit der Meeresbiologie.
1963 begab er sich in den Staatsdienst am RP Stuttgart, wo er sich mit seinem Kollegen und Gewässerbiologen Harald Buck, dem „Entwickler“ des Saprobienindex, insbesondre auch den Mikrosaprobiern widmete. 1967 begann er seinen Dienst in der bayerischen Wasserwirtschaftsverwaltung in Unterfranken und wechselte 1979 als Referent für Gewässergütefragen an die Regierung von Schwaben. 1999 trat er in den Ruhestand.
Anlässlich seines 70ten Geburtstages 2004 wurde er an der Regierung von Schwaben mit einem Fachsymposium zur „Biologischen Gewässeruntersuchung und Bewertung; Taxonomie und Qualitätssicherung“ geehrt und 2005 wurde ihm die bayerischen Umwelt-Medaille verliehen.
Mit seinem herausragenden Fachwissen war er maßgeblich am Aufbau der Gewässerbiologie an den Regierungen und den Wasserwirtschaftsämtern im Freistaat Bayern beteiligt. Ebenso war er für die fachliche Betreuung der Taxaliste der Gewässerorganismen Deutschlands bis zu seinem Dienstende zuständig. Für fachliche Fragen war er immer als Ansprechpartner für alle Kolleginnen und Kollegen offen.
Er organisierte ab 1993 die DGL-Fortbildungsveranstaltungen „Taxonomie für die Praxis“. Seither werden zweimal jährlich Bestimmungskurse verschiedenster Gruppen des Makrozoobenthos in Bad Bevensen durchgeführt.
Er war der Herausgeber und Verleger der gewässerbiologischen Zeitschrift LAUTERBORNIA, einer internationalen Zeitschrift für Faunistik und Floristik des Süßwassers.
Die letzten Lebensjahre widmete sich Erik intensiv der Bestimmung aquatischer Dipteren, daraus resultierte 2017 seine Veröffentlichung „Aquatische Diptera-Larven in Mittel-, Nordwest- und Nordeuropa, Übersicht über die Formen und ihre Identifikation“.
Bis kurz vor seinem Tod arbeitete er zuhause noch am Mikroskop, bevor er nach langjähriger Krankheit verstarb.
Die Wissenschaft nahm Erik wörtlich im Sinne von „Wissen schaffen“. Bis zuletzt. Sein Lebenswerk war, insbesondere dieses Wissen auch weiterzugeben.
Wer ihn persönlich kannte, wird ihn mit seinem speziellen Humor sicher noch lange in Erinnerung behalten.
Thomas Wittling (Regierung von Schwaben)
Brigitta & Frank Eiseler